Dienstag, 5. Juli 2016

Eine ganze Weile ist vergangen


Seit meinem letzten Eintrag sind inzwischen einige Monate vergangen. Bis zum 27. April war ich noch in Südafrika. Danach bin ich nach Namibia geflogen für meinen nächsten Job in Windhoek in der Heinitzburg.

In meinen letzten Wochen Südafrika habe ich noch einiges erlebt. Wie schon in dem letzten Eintrag erwähnt, habe ich einige Wochen bei Julie und Anne in Table view gewohnt. In der Zeit habe ich noch viele tolle Leute kennen lernen dürfen und herznahe Erlebnisse gemacht.
Ich habe Zeit mit den zwei Brüdern Daniel und Stephan verbracht die beide Südafrikaner sind und mich herzlichst in ihrer Familie und Freundeskreis aufgenommen haben. Daniel habe ich durch die liebe Julie kennen lernen dürfen. Ein ganz tolles gemeinsames Erlebnis war gegen Ende unserer gemeinsamen Zeit, als mich die beiden Jung nach Hause eingeladen haben und ich in der Küche von Mama für 10 gemeinsame Freunde gekocht habe. Nach dem Essen haben die beiden für alle Musik gemachten (was sie sehr gut können! https://soundcloud.com/southpaw_band/starfish). Einfach schön, wenn jeder beiträgt was er so am besten kann und alle es gemeinsam genießen. Am Nächsten Tag kam die Mama und hat die Jungs gebeten uns doch ein traditionelles essen zuzubereiten ( potjie, ein traditioneller Lammeintopf im traditionellem Topf auf dem Feuer) seeehr lecker! Tolle Erfahrung, ich nenne es soul-food, Essen mit Seele.
Zwischen durch haben wir dann noch die netten Holländer von KD Soundsystem kennen lernen dürfen. Eine Gruppe DJ die auf einer Tournee durch Afrika waren und Freunde eines Freundes sind.
Weniger schön die Geschichte wie ich meinen Geldbeutel verloren habe. Diese Geschichte könnte Seiten füllen, mir ist aber vor allem die Pointe wichtig, nämlich das Gefühl und die Erfahrung ganz ohne Geld in einem fremden Land zu stehen. Die Erfahrung das Gewalt nicht nur körperlich sein kann. Nachdem ich ihn verloren hatte (wir wohnten in einem geschlossenen Komplex) habe ich den Securitys am Gate Bescheid gesagt das ich ihn verloren haben und sie sich melden sollen, wenn sie ihn finden.  Dass haben sie eine Woche später dann auch, nachdem ihn Jemand gefunden hat. Nur das sie nachts um 12 an unserer Tür standen und mir erzählt haben sie haben Jemand der Jemand kennt der den kennt der den Geldbeutel hat und sie würden mit dem der den kennt der ihn hat später wiederkommen. Ich sagte überklüglich ja klar, bitte kommt mit meinem Geldbeutel. Um 6 uhr morgens kamen dann zwei weitere Männer. Nachdem sie geklopft hatten haben wir beschlossen um die Uhrzeit nicht alleine mehreren Männern vor der Türe auf zu machen. Da haben sie angefangen an unserm Türschloss rum zu machen und wir haben Panik bekommen, dass sie versuchen könnten rein zu kommen, da sind wir aufgestanden und haben durch das Fenster mit ihnen gesprochen! (hat sich rausgestellt, dass sie keine Chance hatten das Schloss zu knacken war mehr um Angst zu machen gedacht) Leider weit und breit kein Geldbeutel nur erneute Fragen und Erpressung für Finderlohn. Na ja Ende vom Lied zwei Wochen später, einige Gespräche mit der Polizei, dem Manager der Anlage, einigen Spielchen der Security die Spaß daran hatten junge weiße Mädchen unter Druck zu setzten mit dem Gedanken an Geld als Belohnung für das wieder finden, habe ich den netten Menschen ausfindig machen können der ihn gefunden hatte und gar keine bösen Absichten hatte. Was bleibt war ein ungutes Gefühl denn die Leute denen wir vertrauern sollten haben versuch uns Angst zu machen und zu erpressen. Aber dank Annes Freund Matt der auch die Landessprache spricht und selbst schwarz ist habe ich mich nie alleine oder Machtlos gefühlt. Einige Zeit später wird einem dann doch klar das solche Situationen einen unbewusst mehr belasten als man in der Situation selbst merkt. Vielleicht auch zum Selbstschutz.

Ja und eine Woche vor Abflug hab ich dann doch noch die Kurve bekommen für die Garden Rout mit kleinen Start Schwierigkeiten, da es Probleme mit meinen gelt Karten gab (mal eingezogen, mal gesperrt…alles fing damit an das ich meinen Geldbeutel verloren hatte und die Karten gesperrt waren.)
7 Tage Tour mit dem Bez Bus den ich sehr empfehlen kann (ein Bus der entlang der entlang der Küste von Hostel zu Hostel fährt, Tickets sind nicht ganz billig aber es lohnt sich als alleine reisende sehr) Erster Stopp Wilderness in einem Hostel das mir von Juli sehr ans Herz gelegt wurde. Die Wildfarm ist eine ehemalige Farm und liegt oben auf dem Berg abgelegen und ruhig. Sie wird von zwei Brdern liebevoll bewirtet als Hostel. Man fühlt sich direkt zuhause. Hier war ich zwei Nächte und habe einen langen Ausritt mit dem Pferd gemacht durch die dichten Wälder die fast schon an einen Jungel erinnern.
Weiter ging es dann zum Addo elefant park. Zwei Tage Safari im Auto und auch zu Pferd. Kann ich sehr empfehlen, jeder der reiten kann sollte das machen ist eine Wahnsinns Erfahrung mit den Zebras durch die Steppe zu fegen! Ganzanders als im Auto.
Von hier hab ich mich wieder auf den Weg zurück gemacht nächster Stopp war in Jeffreys Bay wo ich mich mit einer alten Freundin, WG Kameradin und Kollegin getroffen habe. gemeinsam Sandboarding, tolle Erfahrung! Zuerst war ich in einem in Island Vibe, von denen gibt es mehrere auf der Garden Rout, das in Jeffrys Bay ist traumhaft gelegen direkt am Strand etwas höher gelegen mit Blick auf das Meer. Bekannt ist dieses Hostel fürs surfen und Party. Da ich spontan entschieden habe in Jeffreys Bay auszusteigen hatten ich mir bei der Hostel Auswahl nicht so viel Zeit gelassen und bin ebenso spontan dort ausgestiegen. Tolles Hostel, saubere Zimmer nette Angestellte, aber wie ich feststellen musste nicht das richtige für mich. Die Leute und die Stimmung war eher unangenehm für mich, da bringt die ganze tolle Lage nichts.  Deswegen habe ich nach einer traumhaften Nacht in einer kleinen Holzhütte mit Blick aufs Meer entschieden umzuziehen in das Hostel meiner Freundin.  (Ubuntu Backpackers) Dieses ist wesentlich kleiner, sehr Familiär und lange nicht so modern und Groß. jedoch ist es mit sehr viel Liebe eingerichtet und man lernt schnell neue tolle Leute kennen und dank dem coolen surf Lehrer und seinem VW Bus ist surfen auch ein Stück vom Strand weg gar kein Problem. Wieder um eine Erfahrung reicher, Anna mag wohl lieber die kleinen Familiären Hostels J
Nach zwei ein halb Tagen in J-Bay musste ich dann die Strecke nach Cape town in 10 Stunden Fahrt am Stück abrocken. Doch ich wurde herzlich für eine letzte Nacht bei der lieben Janna und dem netten Bruce aufgenommen. Janna ist eine alte Freundin der Tochter meines Chefs. Um viele Ecken und doch gefunden und verliebt! Selten einen Menschen mit so großem Herzen kennen gelernt. Auf diesem Weg noch mal vielen Dank für alles, ihr seid zwei ganz tolle Menschen!
 Ja und dann war am letzten Tag noch einiges zu erledigen, in Table view bei Anne vorbei meine restlichen Sachen packen. Anne hat ich dann mit einem Abstecher zum letzten Mittagessen im Pakalolo an den Flughafen gefahren und um 17 uhr ging dann mein Flug von Cape Town nach Windhoek.

Ja so ging Südafrika zu ende. Eine Wahnsinnig tolle aufregende, Erkenntnis reiche, spannende und ich kann sie gefühlt als sehr würzig und farbig bezeichnen. Ich habe nicht besonders viel von diesem riesen Land Südafrika gesehen, aber ich habe mein Herz hoffnungslos an Cape Town verloren. Kapstadt hat seinen ganz eigenen Charme mit vielen hoffnungsvollen jungen Leuten. Mit Armut, Gewalt und Dreck an manchen stelle. Dieser riesen Berg der wie eine Höhere Macht mit guten Mut über allem wacht. Diese vielen lauten und impulsiven Menschen auf den Straßen. Wer einmal in Cape Town war wird wieder kommen. Ich hatte sehr viel Glück bei den vielen Menschen die mir über den Weg gelaufen sind ohne dass ich mich darum bemüht habe!
Alles fing auf dieser fantastischen Farm an mit Susanne und Jürgen, mit Jen und Jost. Was ihr dort leistet ist was ganz besonderes! Und meine ganzen tollen Kollegen, danke an Maddy Philipp, Justin, Manuel und Simon für diese tolle Zeit!
Meine weitere Zeit in Table View, mit Julie und Anne, Matt, Linnea und den Roaches. Ihr habt mir ein neues zuhause gegeben! Danke an Bruce und Janna for taking care of me!

Und so ging Südafrika zu ende.

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